Reinhold Kiehl war Anfang des 20. Jahrhunderts so ziemlich der fleißigste und prägendste Architekt Neuköllns. Also bevor Neukölln "Neukölln" genannt wurde und eigentlich noch Rixdorf hieß.
Seine bekanntesten Bauwerke in Neukölln sind (von Norden nach Süden):
• Friedhofskapelle und Verwaltungsbau des evangelischen Alten St. Jacobi-Friedhofs
• Rathaus Neukölln
• Stadtbad Neukölln (mit Heinrich Best)
• Passage mit Kino und Neuköllner Oper
• Orangerie (heute Galerie) im Körnerpark
• Krankenhaus Neukölln (Rudower Straße 56, heute Vivantes)
und dazu noch ein paar Wohnhäuser und Schulen.
Die Toilettenhäuschen in der Elbestraße und am Maybachufer dien(t)en mit der Desinfektionsanstalt im Mittelbuschweg der Hygiene und Gesundheit.
Zu den kleinsten Kiehlschen Gebäuden zählt die sehr groß klingende "Trinkhalle" auf dem Richardplatz. Die damalige Bezeichnung ist dann schon recht irreführend, denn mehr als eine Currywurstbude gibt der hübsche Kiosk - der im übrigen auch einige Jährchen auf dem Dach die rot-weiß-gepunktete Bemalung eines stolzen Fliegenpilzes trug - nicht her. Aus jener Zeit stammt dann auch noch die häufig verwendete Bezeichnung der Eingeborenen, denn wer eine Verabredung am "Pilz" trifft, hat ein Stelldichein mit Currywurst.
Guten Appetit!
Kiehl ganz oben
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