Es war einmal ein Heimatmuseum...

... und jetzt wird es verkauft.
Oder ist es sogar schon.
Aber man spricht nicht so gerne darüber.
Und schon gar nicht über den Käufer.
Vielleicht eine bekannte Schnellrestaurantkette, oder...
Hauptsache, die denken an den Denkmalschutz.
An die ideellen Werte eines Heimatmuseums zu denken, ist es sowieso zu spät.

Es ist Frühling 2008.

Als ich noch in die Grundschule ging, gehörten regelmäßige Besuche im Neuköllner Heimatmuseum in der Ganghofer Straße zum Heimatkundeunterricht. Dort gab es lauter altes Zeugs unserer Vorväter und -mütter zu bestaunen, vom ausgebuddelten Knochen bis zu Haushaltsgeräten aus der Zeit vor der allgemeinen Elektrifizierung.

Die Zeiten haben sich geändert. Das alte Zeugs liegt dort schon lange nicht mehr rum und der dazugehörige Unterricht ist auch abgeschafft. Das Wort Heimat wurde vom Museum abgeschnitten. So etwas braucht man heute nicht mehr und deshalb ist es doch nicht verwunderlich, dass das Museum konsequenter Weise auch endlich komplett abgeschafft wird. Fotoausstellungen kann man bei Bedarf auch in den Stallungen vom Schloss Britz unterbringen und deshalb nennt man die ganze Aktion einen Umzug, und damit hat sichs.

Bericht zum Umzug in der Morgenpost (Februar 2008)
Liebevoller Beitrag über viele kleine Museen (auch das Neuköllner) im Freitag (März 2008)


'Heimat' wurde auf dem Papier und in der offiziellen Erwähnung gestrichen, nicht aber am Eingang. Dort konnte man sich offenbar nicht überwinden, die Buchstaben abzuschrauben...

Wo ist eigentlich das ganze alte Zeugs geblieben?
Ich wäre durchaus interessiert!

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